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Der Dresdner Zwinger

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Der Zwinger war das barocke Juwel Dresdens. Ein Gesamtkunstwerk dreier Männer: Des Auftraggebers Kurfürst Friedrich August II., des westfälischen Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des bayrischen Bildhauers Balthasar Permoser. Im Jahre 1709 erteilte der Kurfürst zunächst den Auftrag, eine Orangerie anzulegen, doch dann ließ August der Starke seinen Träumen wieder einmal freien Lauf, genügend Geld hatte er ja. Er verdoppelte das Baubudget und ließ Pöppelmann eine grandiose Anlage planen, die ihn europaweit rühmen sollte. Es wurde mit aller Kraft auf einen wichtigen Termin hingearbeitet: 1719 verheiratete er seinen Sohn, den Kurprinzen Friedrich August, mit der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha und hoffte, dadurch der Kaiserkrone näher zukommen. 1847 wurde aus der Zwingeranlage ein reiner Museumsbau, als Gottfried Semper den Auftrag erhielt, zum Theaterplatz hin als Gegenstück zu Langgalerie und Kronentor die Gemäldegalerie der Wettiner zu erbauen.


Das Kronentor mit zugeschüttetem Zwingergraben


Blick in den Zwinger mit Glockenspielpavillon im Hintergrund


Die Zerstörung vom 13./14. Februar 1945

Kurz vor seiner schweren Beschädigung durch die alliierten Bomber wurde der Zwinger umfassend saniert. Die eigens dafür gegründete Zwingerbauhütte konnte 1936 die Überholung der Fassaden abschließen, die Arbeiten in den Innenräumen waren aber erst 1941, knapp 4 Jahre vor der Zerstörung, fertig gestellt wurden. Die Vernichtung schien vollständig. Sämtliche Pavillons brannte mit ihrer kostbaren Ausstattung bis auf die Grundmauern nieder. Eine Mine traf den Wallpavillon und beschädigte die anschließende Bogengalerie mit dem französischen Pavillon schwer.


Auch die Ruine eines Prachtschlosses ist nur eine Ruine.


Die zum Teil gesicherte Ruine des Wallpavillons


Der Wiederaufbau

Bereits wenige Wochen nach der Zerstörung wurde damit begonnen, den Schutt beiseite zu räumen und aus den Trümmern noch erhaltene, wenn auch zum Teil zerborstene Plastiken sowie Fassadenschmuck zu bergen, die später als Modell für die Kopien dienen sollten. Nach der Enttrümmerung wurde sofort mit der baulichen Sicherung der Pavillons und anschließend mit dem systematischen Ausbau der einzelnen Bautrakte begonnen. In der wieder ins Leben gerufenen Zwingerbauhütte wurden in einem Zeitraum von über einem Jahrzehnt die Bildhauerarbeiten am Zwinger entweder nach den sicher gestellten originalen Bruchstücken oder nach nochvorhandenen Gipsmodellen restauriert. Im Jahre 1964 war die Wiederherstellung einer der schönsten deutschen Barockbauten abgeschlossen, abgesehen von immer wieder notwendigen Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen. Und so ist das Zwingerareal wieder ein Platz zum Träumen. Denn die Museen dort zeugen von Kulturen, die in Ewigkeit Bestand haben werden.


Das Kronentor mit Zwingergraben heute